Unsere Reise nach Polen
Pour les germanophiles, le récit de voyage de notre séjour en Pologne à l'occasion de la commémoration des 60 ans de la libération des camps.
Samstag, den 19. Februar, sind wir (die ganze Klasse der Journalismusschule) nach Polen geflogen. Das Ziel der Reise? Eine Konferenzwoche über die Shoah.
Kaum landen wir in Warschau, gehen wir auf den Ghetto. Da treffen wir uns mit Larissa Cain, einer Überlebende des Ghettos. Während der Besichtigung ist sie sehr diskret. Allerhöchstens erklärt sie, dass sie vor dem Aufstand und der Liquidation des Ghettos geflohen ist. In der Tat hat ihr Vater einen Polizeibeamten besticht, damit sie über die Mauer springen konnte. Am Meistens beschreibt sie das Alltagsleben : die Hungernot, die Zusammengehpferchstein, die Massenverfahrung und die Verschleppung.
Es ist schwer, Gefühle zu empfinden. Der erste Kontakt mit dem Holocaust ist abstrakt. Viele Daten und zahlen sind gegeben und es ist einfach, sich von dieser trübsinnigen Realität zu distanzieren. Außerdem gibt es keine Spuren von dem Ghetto, das 1943 von den Nazis zerstört worden ist. Ein Denkmal steht auf einem kleinen Platz in der Mitte der Betonswohnblöcke. Das Kommen und Gehen der Einwohner bieten uns Abwechslung. Einige machen die Einkäufen, andere führen ihr Hund spazieren. Nach einer Stunde müssen wir weggehen um nach Krakau zu fahren.
Hier fängt ein Seminarsmarathon an. Jeden Tag gehen wir an die "Judaica", eine Stiftung für den Schutz und die Verbreitung der polischen jüdischen Kultur. Von 9 bis 19 Uhr ein ganzes tag von Vorlesung en : der Antisemitismus im Polen, die Errinerungsarbeit über die Shoah in Polen, die religiösen Theorien, die die Rabbiner vorgetragen haben, um die Shoah und die Abwesenheit von Gott, der das gewählte Volk nicht gerettet hat, zu rechtfertigen etc...
Während ich von der Abfahrt Angst vor der emotionalen Nachwirkung hatte, fühlte ich mich "beruhigt". Diese Konferenzwoche hat keinen Unterschied mit einem gewöhnlichen Geschichtsunterricht.
Jedoch verändert sich die Atmosphäre am Montag. Am nachmittags besichtigen wir "Kasimierz", den jüdischen Stadtteil von Krakau. Erste Überraschung: die Mehrheit der Synagogen (zwölf von fünfzehn) sind nicht mehr an der Kult gewidmet. Die Erklärung ist zwar einfach aber schockierend : es gibt keine jüdische Familien mehr , um diese Gebetstorte zu füllen. Von da aus beginne ich das Ausmaß der Shoah zu realisieren. Am Montagsabend hören wir sich Zeugen an. Hubert Cain (Larissas Mann), der ein verstecktes Kind war, Larissa und Charles Barron, ein Auschwitz Überlebender.
Wie Larissa ist er zurückhaltend. Er spricht von der Deportierung seiner Eltern ( sie sind im KZ gestorben. Seine Mutter war unmittelbar vergast worden und sein Vater erlitt ärztliche Versuche) und seine Verhaftung und Reise in einem Viehwagen. Aber er spricht schnell über seinen Aufenthalt in Auschwitz, obwohl er drei Jahren dauerte. Manchmal zensiert er schmerzliche Ereignisse wie der Tod einer tschechischen Arbeiterin, die versuchte, ihm zu helfen.
Aber meiner Meinung nach, hat diese Reise nur am Dienstag angefangen. Wir fahren nach Auschwitz-Birkenau. In dem Bus tun wir so, als hätte die Reise ein gewöhnliches Ziel. Alle Studenten haben lebhafte Diskussionen und lachen. In Wahrheit sind wir zu fröhlich.
Als das Bus in Birkenau Nähe ankommt, fühlt sich ein Student unwohl. Dann bringt Charles uns in den Wachtturm. Hier teilt er uns seine Erinnerungen mit. Er ist sehr gerührt. Er erinnert sich an eine besondere Nacht. Am Anfang des Jahres 1943 kamen 400 jüdischen litauischen Kinder. 300 waren direkt vergast aber niemand wusste, was es den anderen geschehen war.
Zwei Wochen später schließen die Nazis die Deportierten in die Baracken. Aber in Charles’s Baracke, ist die Tür halbgeöffnet und er kann die folgende Szene beobachten:
Die überlebenden Kinder, die mit einem Nachthemd gekleidet sind, machen einen Rundgang durch den KZ, bevor sie in die Gaskammer gehen. Sie halten in die Hände eine Kerze und sie treten auf den Schnee. Die Deportierten in der Baracke weinen und vergleichen die Kindern mit Engeln. Dann drehen die Nazis die Licht ab. Einige Minuten später gibt es nur einen roten Schein , der aus dem Krematorium kommt. Manche Studenten weinen aber Charles nicht. Jetzt sind wir still.
Wir besichtigen die Baracken. Die Ausdehnung und Eintönigkeit der KZ bestürzt mich. Alle Baracken sind identisch, alles ist weiß. Schnell frieren wir, obwohl die Temperatur (0c) wärmer als 1943 (-20c) ist. Wir schämen uns. Wir wollen weggehen aber wir sind besser gekleidet und ernährt als die Deportierten.
Nach den Baracken besichtigen wir die Trümmer der Gaskammer und des Krematoriums. Glücklicherweise gibt es nichts zu sehen. Aber die Besichtigung ist nicht fertig. Wir gehen nach Auschwitz I, wo das Museum liegt. es gibt keine Baracke mehr sondern Steinswohnblocke wie ein kleines Dorf. Auf ersten Blick scheint Auschwitz I humaner aber es ist nur eine Illusion. Der Ort strahlt den Tod aus. Die Gaskammer , die Folterzelle, der erste Krematorium, die Exekutionsmauer sind intakt. Außerdem in dem Museum ist es unmöglich der Realität zu entrennen. Viele Studenten weinen vor den Schaufenstern, in deren Gebetstücher, Kinderkleidung, Zyklon B-Dosen versammelt sind. Aber das schrecklichste ist das Haarschaufenster. Der Geruch von Konservierungsstoff ist widerlich wie eine Leiche.
Die folgenden Tage sind nicht fröhlicher. Am Donnerstag besichtigen wir Maideneck (ein KZ und Vernichtungslager) und Belzec (Vernichtungslager).
Obwohl Maideneck nicht so "bekannt" wie Auschwitz ist , ist die Besichtigung anstrengender. Das Lager ist unversehrt. In der Gaskammer beobachten wir auf der Mauer blaue Flecke, die von Zyklon B verursacht wurden, und Kratzer, die von menschlichen Händen gemacht wurden. Außen gibt es eine gigantische Aschekuppel ( 6 Meter von Diameter). Im Belzec gibt es nichts mit Ausnahme eines Denkmales, das wie ein Friedhof aussieht. Die Nazis haben das ganzes Lager dem Erdboden gleich gemacht. Was wir in dem Museum gesehen (Schuhe, jüdische Sterne)haben, kommt von Ausgrabungen. Von 500 000 Deportierten gab es nur zwei Überlebende, die in einem Sonderkommando arbeiteten. In einer Mauer des Museums ist ein Auszug seiner Aussagen über die Gaskammer eingegraviert : "Mutti, war ich nicht artig und gut? Warum ist es so dunkel?". Und es ist mir schwer, diesen Satz zu vergessen.
Nach diesem Tag fühlte ich mich sehr unwohl und ich habe keine präzise Erinnerung an Freitag, das an dem Ruanda Völkermord und der Aussage von drei Überlebenden. Es ist schwierig , mit dieser Reise einen Schluss zu machen. Diese Woche was sehr interessant : wir haben viele Sachen über die Shoah und Polen gelernt . Aber am wichtigsten war die Woche auch eine geistige Reise, die erlaubte, die Shoah besser zu erfassen und seine Erinnerung abzugeben.